Identifikation und Solidarität sind sicher Ziele, die jede Schule anstrebt. Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung ist quasi als Motto in allen Lehrplänen festgeschrieben. Und bei uns?
Nun, bei uns gibt es ein Motto, gewissermaßen einen pazifistischen Schlachtruf, der sich in den frühen Neunzigern entwickelt hat und in aller Kürze das spiegelt, was die damalige SV für ihre, für unsere Schule fühlte und konseqent durch Taten sichtbar machte. Es ist unmöglich, und eigentlich auch unnötig, hier alle Elemente  und  Stationen in der Entstehung von  „Meinsteindeinsteinunserstein“ aufzuführen, aber ein paar Beispiele  - die Älteren werden sich hoffentlich gern erinnern – müssen einfach sein:

Die jährlichen Seminare in Haus Neuland (Bielefeld) erwiesen sich als „Brutstätten“ des Steingeistes, indem sie die Euphorie der SV-Steinis z. B. in Aktionswochen zu völlig unterschiedlichen Themen „kanalisierte“, deren Durchführung bei zum Teil arktischen Bedingungen viel Anerkennung in der Öffentlichkeit und vor allem in der Schulgemeinde fand.
Die Schülerzeitung STEINZEIT wurde wiederholt auf Kreisebene ausgezeichnet und brachte uns das Schulmaskottchen Steini, ohne das man sich das FSG heute kaum noch vorstellen könnte. Zwischen SV und Redaktion gab es übrigens mehrere Überschneidungen...

Die Arbeitsgemeinschaft PC (Produktive Christen) füllte die Aula mit ihren selbst gestalteten Gottesdiensten regelmäßig bis auf den letzten Platz.

Auch weitere  Arbeitsgemeinschaften setzten auf Hilfe für sich selbst und andere: Sie wurden zu Übungsleitern für die Handball-Schulmannschaften ausgebildet und betreuten jeden Freitagnachmittag weit über 100 kleine Steinis; sie bemalten runde Holzkeile und verkauften sie als Spendenquittungen für das Friedensdorf in Oberhausen, vor allem in der Vorweihnachtszeit; sie sammelten Weißglas und Lippemüll im Sinne des Umweltschutzes, bekamen Preise, spendeten, kauften Boote und versammelten sich an etlichen Flüssen abends am Lagerfeuer, um über Gott und die Welt zu reden und insbesondere die Gefahren der nächsten Etappe zu besprechen.

Sogar ein Steini-Fanclub wurde damals aus der Taufe gehoben und bereicherte jahrelang das Schulleben mit seinen Veranstaltungen. Sein Motto: Einmal Steini – immer Steini! Sein inoffizielles Motto: Getret'ner Quark wird breit, nicht stark. In English: Actions speak louder than words.

So viel zum Hintergrund jener beiden riesigen Banner, die horizontal und vertikal – auf jeden Fall fundamental - „nur“ das zum Ausdruck brachten, was uns allen am Herzen lag. Plötzlich waren sie da, in stundenlanger Pinselarbeit auf zusammengenähte Bettlaken gebracht, natürlich in den Schulfarben grün und gelb.Immer wieder kommen sie heute noch zum Einsatz, z. B. bei Schulfesten, Informationsmärkten und Verabschiedungen...
Womit wir beim Anlass dieser Zeilen angekommen wären: Sie sind gewissermaßen eine Auftragsarbeit, ein Blick in die Vergangenheit, die sich aber längst als tragfähiges Fundament unserer Gegenwart erwiesen hat. Hingewiesen sei hier beispielhaft auf unsere Buch-AG und auf  unser Patensystem, das es  Steinis schon in der 7. Klasse  ermöglicht,  zu „Schulträgern“ zu werden, indem sie den interessierten Kindern der Grundschulen und deren Eltern unsere Schule im Januar vorstellen und damit für möglichen Nachwuchs im neuen Schuljahr sorgen. Um die Zukunft des Wir-Gefühls am Stein ist mir daher nicht bange, unser Motto wird nicht zur bloßen Floskel verkommen.

Ich habe bewusst keine Namen genannt, somit konnte ich auch keinen vergessen. Schließlich bin ich jetzt schon mehrere Monate Rentner.

In diesem Sinne: MEINSTEINDEINSTEINUNSERSTEIN!  Euer Kalle