Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Lünen trauert um seinen ehemaligen Kollegen

Franz-Josef Fuchs,

der plötzlich und unerwartet am 19.10.2022 verstorben ist.

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Wir wünschen den Hinterbliebenen viel Kraft und Zuversicht für die kommende Zeit.

Im Namen des Kollegiums

Wilhelm Böhm

 

Franz-Josef Fuchs, der am FSG die Fächer Geschichte und katholische Religionslehre unterrichtete, war kein Mann der vielen Worte, es sei denn, er konnte im Rahmen unserer zahlreichen Dordogne-Paddeltouren in den Herbstferien (Spitzenwert: 62 Teilnehmer in 32 Booten) seine fundierten Französisch-Kenntnisse an Monsieur und Madame bringen. Aus der gemeinsamen Arbeit für die Kanu-AG (erste Lahnfahrt 1985) erwuchs im Laufe der Zeit eine tiefe Freundschaft. Wir haben zusammen Weißglas gesammelt (seine Idee!) und von dem Erlös in 10 Jahren (1985-1995) den Boots- und Fahrzeugpark auf- und ausgebaut und das Friedensdorf in Oberhausen unterstützt. Wir waren zusammen u.a. auf Fulda, Weser, Ems, Ruhr, Loire und natürlich immer wieder auf der Lippe. Auf ihn war immer Verlass; sogar nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Schuldienst hielt er unserer AG noch bis zu deren Ende 2014 die Treue. Und die engen Verbindungen zwischen den langjährigen „Kanufröschen“ haben zu großen Teilen noch heute Bestand. Es gab sogar Hochzeiten unter den Teilnehmer*innen dieser AG.

 

 Am 26. Oktober haben wir „unser Füchschen“ in seiner neuen Wahlheimat Driever bei Leer in Ostfriesland beerdigt. Auf seinem Grab stehen jetzt auch zwei Blumengestecke in Bootsform: eines mit einem Stein aus der Dordogne, das andere mit einem kleinen Kanu-Schlumpf. Sinn für Humor hatte er nämlich auch.

Karlheinz Graas

 

Franz-Josef Fuchs gehörte zu den Gründungsmitgliedern des “Schüler-Eltern-Lehrer-Chores” im September 1998. Er war bei allen Chormitgliedern wegen seiner sympathisch-direkten Art sehr beliebt und in seiner Stimmgruppe, dem Bass, als kompetenter Sänger hoch geschätzt. Aufgrund seines guten Gehörs vermittelte er oft zwischen mir als Chorleiter und dem Chor, stets im Dienste der Steigerung musikalischer Qualität, aber oft auch als „Stimmungskanone“. Er organisierte eine Kanufahrt für den SEL-Chor auf der Lippe, die allen Mitgliedern unvergessen bleiben wird. Auch nach seinem Umzug ins ostfriesische Driever hielt er den Kontakt noch für Jahre. Leider konnte sein Vorhaben eines Gastauftritts des Chores in seiner neuen Heimat nicht mehr realisiert werden.

Thomas Fischer

 

Als katholischer Religionslehrer am Steingymnasium war Franz-Josef Fuchs in den 90er Jahren aktives Mitglied bei der Arbeitsgemeinschaft “Produktive Christen“, in Schülerkreisen kurz genannt PC. Diese AG hatte es sich zur Aufgabe gestellt, ökumenisch und selbstverantwortlich in Inhalt und Form Wortgottesdienste in unserer Schulaula zu feiern. Dabei wollte Franz-Josef  Fuchs nie in der ersten Reihe –  sprich: auf der Bühne – selbst etwas gestalten. Sein Metier waren die leisen Töne: Texte selbst kurz und prägnant zu verfassen, Gebete und Meditationen zusammen mit Schülerinnen und Schülern sprachlich zu verfeinern, stetige aktive Mithilfe beim Aufbau und Abbau der Requisiten.

Auch außerhalb der eigenen Schulräume war Franz-Josef Fuchs ein engagierter Christ, der für seine Überzeugungen eintrat. So unterstützte er seine produktiven Schülerinnen und Schüler bei bundesweiten Aktionen im Rahmen des KirchenVolksBegehrens zwischen 1995-97. Höhepunkt war Zweifels ohne eine Kanufahrt auf der Innerste in Hildesheim als Solidaritätsaktion zusammen mit dem französischen Bischof Gaillot, der ebenfalls Veränderungen in der französischen Kirche anmahnte. Dabei überraschte und beeindruckte Franz-Josef Fuchs nicht nur die Schülerinnen und Schüler durch seine exzellenten Französischkenntnisse.

Nach seiner Lehrerzeit am FSG hat Franz-Josef Fuchs in einer evangelisch-reformierten Kirchengemeinde seine spirituelle Heimat gefunden - bis zu seinem Tod.

Martin Loer