Erziehungswissenschaft

... sei es als Familienangehöriger oder als Besucher einer Institution (z.B. Kindergarten, Schule). Somit hat auch jede und jeder eine Idee davon, wie zu erziehen ist.

Wir Lehrerinnen und Lehrer verstehen es als Aufgabe des Pädagogikunterrichts, an die Alltagsvorstellungen der Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen bzw. sie aufzugreifen und mit den vorhandenen erziehungswissenschaftlichen Erkenntnissen über Erziehung, Bildung und Schule in Beziehung zu setzen. Mit dem Pädagogikunterricht bezwecken wir den Aufbau von pädagogischem Fachwissen, die Anbahnung einer erziehungswissenschaftlichen Methodenkompetenz, die Entwicklung pädagogischer Urteilskompetenz und die Unterstützung der Fähigkeit, pädagogische Maßnahmen zu planen.

Dazu bedarf es des Zugriffs auf Nachbardisziplinen der Erziehungswissenschaft:

  • Die Anthropologie klärt beispielsweise über die Lernfähigkeit, Lernbedürftigkeit, Erziehbarkeit, Erziehungsbedürftigkeit, Bildsamkeit und Gemeinschaftsorientierung des Menschen auf.
  • Die Psychologie liefert Hinweise auf die seelische, emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, die beim pädagogischen Handeln berücksichtigt werden müssen.
  • Die Sozialisationsforschung weist auf Bedingungen des Aufwachsens, des Erziehens und Unterrichtens in unserer und in anderen Gesellschaften hin.
  • Die Geschichtswissenschaft hilft, die sich wandelnden Vorstellungen der Erwachsenen über Kinder und Jugendliche in die eigene pädagogische Reflexion einzubeziehen.
  • Die Philosophie kann die Pädagogik etwa bei der Frage der Begründung von Erziehungszielen und –normen unterstützen.

Den Lehrplan für das Unterrichtsfach Pädagogik, dessen Themen Sie im Folgenden aufgelistet finden, lesen wir so, dass beim Rückgriff auf die Nachbardisziplinen die pädagogische Grundsatzfrage im Mittelpunkt des Pädagogikunterrichts bleibt:
Wie können Eltern, Erzieher und Lehrer das Wechselspiel von Individuation und Persönlichkeitsentwicklung auf der einen Seite sowie sozialen und gesellschaftlichen Ansprüchen auf der anderen Seite unterstützen?

Erziehung ist somit stets ein Prozess zwischen Bindung und Autonomie, in dem eine sinnvolle Balance als Voraussetzung für ein mündiges Leben entwickelt werden muss.

Die renomierte Erziehungsstilforscherin Diana Baumrind formuliert es so:

„Kinder brauchen erst Wurzeln, dann Flügel.“

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