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FSG aktuell

Exkursion zum Konzerthaus 2015Zum Abschluss der Unterrichtsreihe „Von der Suite zur Sinfonie“ unternahm der Musikkurs Q1 von Herrn Varga am Dienstag, den 10.11.15, einen Ausflug zum Konzerthaus Dortmund.

Zu hören gab es das 3. Philharmonische Konzert „verführungs_kunst“ der Dortmunder Philharmoniker mit den Stücken „Don Juan“ op. 20 von Richard Strauss, „Der gerettete Alberich“ von Christopher Rouse und die 7. Sinfonie A-Dur op. 92 von Ludwig van Beethoven, die der eigentliche Grund des Konzertbesuches war. 

Als Einführung gab Dirigent Mario Venzago Einblick in das Programm, berichtete von den Proben mit dem Orchester und schwärmte von der Komponier-Kunst von Richard Strauss.

Danach trat Evelyn Glennie, die Solo-Perkussionistin auf die Bühne. Sie erzählte, wie sie im Alter von 15 Jahren das Schlagzeugspielen für sich entdeckte und seitdem Solo-Schlagzeugerin werden wollte. Diesen Traum teilte jedoch ihr halber Musikkurs mit ihr. So dachte sie, als sie mit ihrem Musikstudium begann, Solo-Perkussionist zu sein, wäre etwas ganz Alltägliches. Erst auf der Uni bemerkte sie, dass es fast gar keine Schlagzeuger mit einer solchen Karriere gab. 

Nach dieser Einführung begann das eigentliche Konzert mit „Don Juan“, das Richard Strauss im Alter von gerade mal 24 Jahren geschrieben hatte und durch das er zu internationalem Erfolg gelangte. Das Stück erzählt musikalisch die Geschichte von Don Juan, einem Frauenheld aus einem Gedicht von Nikolaus Lenau, der sowohl Abenteuer als auch Ernüchterung und Scheitern erlebt. Dieses Stück gilt als eines der am schwersten zu spielenden Orchesterwerke. Umso beeindruckender waren die virtuosen Spielkünste der Violinen. Trotz der Lautstärke stach die Harfe des Öfteren hervor und fügte sich hervorragend in die Harmonik des ganzen Stückes ein.

Danach folgte das Schlagzeugkonzert „ Der gerettete Alberich“. Evelyn Glennie betrat barfuß die Bühne. Da sie mit 12 fast vollständig ihr Gehör verlor, nimmt sie Musik und Lautstärke mehr über die Vibration im Boden als über das Hören wahr. An insgesamt vier verschiedenen Stationen performte Evelyn Glennie: Zu Beginn hörte man nur ein Guiro, eine Holzratsche, begleitet von leisen Paukenschlägen. Daraus entwickelte sich ein Trommelsolo, das Orchester spielte dazu laut und schnell. Im dritten Teil untermalten die Streicher das Marimbaphon mit ruhigen Klängen. Den Höhepunkt bildete ein gewaltiges Solo des Schlagzeuges, das sowohl von Streichern und Bläsern als auch von den Pauken des Orchesters begleitet wurde. Am Ende des Stückes kam wieder das Guiro zum Einsatz. 

Der Komponist Christopher Rouse empfindet in diesem Stück die Geschichte von Alberich nach, einer Figur aus der Wagner Oper „Der Ring des Nibelungen“. Dieser klettert aus einer Höhle, um einen wertvollen Schatz, das Rheingold zu stehlen. Auf diesem lastet jedoch ein Fluch: Man darf nie wieder jemanden lieben, wenn man den Schatz besitzt. Davon lässt sich Alberich nicht beeindrucken. Er nimmt das Gold und lässt sich daraus einen Ring schmieden, der ihm allerdings gestohlen wird. Rouse wollte in diesem Stück das Schicksal des Alberichs nach diesem Diebstahl weitererzählen. Bei dem Publikum kam das Schlagzeugkonzert sehr gut an. Dirigent Mario Venzago durfte mehrere Male auf die Bühne kommen und Evelyn Glennie gab sogar eine Zugabe.

Nach diesem gewaltigen Hörerlebnis gab es eine Pause, in der der Kurs dem Solo-Posaunisten Paul Galke Fragen stellen durfte. Er erzählte, er habe mit zwölf Jahren Posaune spielen gelernt und übe jeden Tag mehrere Stunden, um nichts zu verlernen. Auf Nachfrage hin meinte er, die Lautstärke im Orchester sei auszuhalten. Sein Gehör sei bisher nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. 

Schließlich kehrten alle in den modernen Konzertsaal zurück. Das Orchester, das nun etwas kleiner besetzt war, spielte die 7. Sinfonie in A-Dur von Ludwig van Beethoven. Diese wurde von ihm im fast tauben Zustand komponiert, was allerdings nicht zu hören war. Insgesamt vier Sätze in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Lautstärken und Rhythmen gab das Orchester zum Besten. Nach dem lauten Schlagzeugkonzert hatte vor allem der 2. Satz, der bei der Uraufführung als Trauermarsch wahrgenommen wurde, eine beruhigende Wirkung. Das Thema dieses Stückes ist Liebesentzug, der Beethoven nicht unbekannt war. Er hatte in Sachen Liebe nicht sehr viel Glück. Deshalb kann man den 2. Satz auch als Ausdruck der Trauer über eine Trennung ansehen. Die traurige Stimmung verflog aber im 3. Und 4. Satz, in denen schneller und lauter gespielt wurde. Vor allem der Mittelteil soll einem Wallfahrerlied nachempfunden sein. Auch diesmal dauerte der Applaus an und wurde durch Rufe aus dem Publikum noch bekräftigt.

Der Konzertbesuch hat sich sehr gelohnt und gab dem Musikkurs sowohl einen Einblick in die Musik der Klassik als auch der Moderne.

Spendenlauf ©WikimediaCommons

Die SV hat beschlossen den Spendenlauf für eine zusätzliche Trennwand der Sporthalle auf das nächste Jahr zu verschieben. Grund dafür ist der Zeitmangel und auch die fehlenden möglichen Tage vor den Ferien. 

Die Idee war den Spendenlauf möglichst vor den Ferien durchzuführen, da nach den Herbstferien die Wettersituation schwerer einzuschätzen ist und es meistens auch einfach zu kalt ist um draußen zu joggen. Da die Organisation für den Spendenlauf aber auch noch zusätzlich Zeit kostet und auch an jedem möglichen Tag vor den Ferien eine Klausur oder eine Arbeit geschrieben wird, kam kein Tag für den Spendenlauf vor den Ferien mehr in Frage. 

Die SV plant nun stattdessen eventuell eine Alternative für den Spendenlauf im Jahr 2015 zu finden, um doch noch eine Aktion für die Schüler durchzuführen. Der Spendenlauf soll nun auf das nächste Jahr verschoben werden und diesmal auch nicht in dem Fastenmonat der Muslime liegen. Das war nämlich ein weiteres Problem neben dem Regen im letzen Jahr. Viele muslimische Schüler haben deswegen auch gesagt, sie werden nicht laufen, da es auf Dauer ohne Essen und Trinken zu anstrengend ist und gleichzeitig auch zu gefährlich. 

Wann und wie der Spendenlauf im nächsten Jahr stattfinden soll ist noch offen und wird in den kommenden Monaten geplant. Der Spendenlauf soll stattfinden, um Geld für eine mögliche zweite Trennwand der Sporthalle zu sammeln, da viele Schüler aus der Oberstufe aus Platzmangel in der Turnhalle teilweiße bis zur zwölften Stunde in der Schule bleiben müssen. Aber ob eine zusätzliche Trennwand gebaut werden wird, selbst wenn das nötige Geld gesammelt wird, bleibt vorerst noch offen.

Einschulung

Am 13.08.2015 fand die Einschulung von unseren neuen Steinis statt. Um 8.30 Uhr gingen die neuen Steinis mit ihren Eltern und Verwandten in die St. Georg Kirche. Für unsere neuen Steinis sang ein Chor und es hörte sich wunderschön an. Natürlich sangen wir auch alle mit. Um 10.00 Uhr gingen alle in die Aula. Viele Kinder und Jugendliche spielten Instrumente. Eine Theater-Gruppe spielte außerdem ein Stück vor. Nach einer Stunde gingen die neuen Steinis in ihren Klassen.

Die Eltern und Verwandten gingen nicht mit ihnen in die Klassen. Sie blieben stattdessen draußen und haben gegessen und getrunken. Um 12.00 Uhr gingen unsere neuen Steinis dann nach Hause und somit war der erste Tag am FSG für unsere neuen Steinis vorbei. Ich glaube, dass der Tag für unsere neuen Steinis total super war – also mir hat es gefallen! Was mir am meisten in Erinnerung bleiben wird, ist die erste Begegnung mit meinen Klassenkameraden.

"Der Nachtschwärmer" von Nelson Michalski (Eph)

Warum eigentlich? Fragte ich mich während ich nach draußen schaute. Die Straßen waren wie leergefegt. Niemand, außer der Kälte und der Stille, war draußen. Warum bin ich eigentlich in dieses Café gegangen? Wahrscheinlich wollte ich mich vor der Kälte schützen oder ich hatte wieder Hoffnung. Hoffnung jemanden kennenzulernen oder einen alten Freund zu treffen. Die einzige Hoffnung schien aber bereits vergeben zu sein.

Ein Mann saß zwei Plätze neben mir und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Schräg gegenüber von mir saß eine Frau zusammen mit einem Mann. Sie sprachen nicht viel, schienen sich aber trotzdem zu mögen. Ihr feuerrotes Haar flammte im Licht auf und sein markantes, hartes Gesicht wirkte sehr ernst. Die Stimmung im Café war sehr bedrückend und sichtlich angespannt. 

„Möchten sie etwas trinken?“, fragte mich die Bedienung. „Ich nehme fürs erste nur ein Wasser“, sagte ich. Es lag vielleicht an dem Rauch von dem Mann neben mir oder einfach an der schlechten Luft im Café, aber es ging mir nicht gut. Zumindest fühlte ich mich nicht gesund. Es fühlte sich an, als ob sich jemand auf meinen Kopf gesetzt hätte.

„Wann können wir endlich gehen? Ich möchte nach Hause. Ich bin müde und gestresst. Ich kann kaum noch atmen. Ich möchte nach Hause“, sagte die Frau zu dem Mann neben ihr. „Du stellst fragen“, antwortete er und trank sein Getränk weiter entspannt.

Er war unhöflich und nicht nett. 

Ich wollte auch nach Hause. Der Mann bestellte noch ein Getränk und die Frau rollte ihre Augen. „Sind sie sich sicher?“, fragte die Bedienung den Mann, während er die Frau anguckte. Der Mann erwiderte: „Ja natürlich!“. Die Frau lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. Warum eigentlich? Wieso bestellt der Mann noch ein Getränk?

Ich musste husten. Die Luft wurde noch schlechter. „Soll ich die Zigarette ausmachen?“, fragte mich der Mann neben mir. „Lassen sie ruhig, ich hatte sowieso gleich vor zu gehen. Wir haben schon kurz vor 2. Um diese Uhrzeit sollte man zu Hause bei seiner Frau im Bett liegen.“ Der Mann nickte und die Frau guckte mich nun freundlich an. Nun entschied ich mich, doch noch ein Getränk zu bestellen. „Bevor ich gehe, kann ich aber noch schnell etwas trinken. Ich hätte gerne einen Apple Martini bitte.“, sagte ich zur Bedienung. Die Frau fragte den Mann erneut, wann sie gehen würden, doch der Mann ignorierte sie und tappte lediglich nur nach ihrer Hand, während er die Erdbeere seines Getränks aß.

Warum eigentlich? Wieso ist man so unfreundlich zu so einer nett wirkenden Frau. „Wir gehen gleich. Ich will nur noch schnell die Toilette besuchen.“, sagte der Mann plötzlich zu der Frau. „Mach aber schnell. Ich möchte nach Hause. Ich bin müde“, hörte man die Frau sagen. „Ja, ja, ist ja schon gut, heul nicht rum. Tratschen, heulen und meckern ist alles, was ihr Frauen könnt.“ Der Mann verschwand auf die Toilette, die Frau schnaufte auf und wirkte sichtlich bedrückt.

„Ist das Ihr Freund?“, fragte ich die Frau. „Ach so, der Mann, ja er ist mein Freund“, schluchzte die Frau.
„Sie scheinen aber nicht gerade darüber glücklich zu sein“, antwortete ich, während die Frau sich bereit machte zu gehen. „Wir haben unsere Schwierigkeiten, ja. Aber ich liebe ihn und er liebt mich. Wir haben uns vor zwei Monaten bei einer Weinprobe kennengelernt und seitdem sind wir ein Paar. Wir sind noch nicht lange zusammen, aber das kommt noch. Da bin ich mir sicher“, sagte sie mit einem steifen Lächeln im Gesicht.

Warum eigentlich? Das kommt noch, da bin ich mir sicher. Als der Mann zurückkam, verließen sie das Café. „Auf Wiedersehen“, rief sie mir mit einem Lächeln zu. Warum eigentlich?

 

"Nachtschwärmer" von Johanna Wohlert (Eph)

Es war spät. Alles war dunkel und verlassen; die Straßen, die Schaufenster. Nur in einer Bar war noch Licht an, aber hell war es nicht. 

Die Frau auf der anderen Seite der Bar sprach ab und zu leise ein paar Worte mit dem Mann, aber sie sahen sich dabei nicht in die Augen. Starrten auf irgendeinen Punkt in der Ferne. Ihre Hände lagen nebeneinander auf dem Tisch, aber sie berührten sich nicht. Was die beiden vom Schlafen abhielt, war klar. Aber wenigstens redeten sie überhaupt noch miteinander. 

Ich hatte nicht einmal jemanden, mit dem ich streiten konnte. 

Der Mann drei Plätze neben mir hielt den Blick auf seine Hände gesenkt. Sein Getränk stand unbeachtet neben seinem Ellenbogen. Woran dachte er? Warum fand er keinen Schlaf? Es gab tausend Möglichkeiten. 

Ich war müde. So müde. Aber schlafen konnte ich nicht. 

Der Wirt schwenkte mein Glas im Kreis. Goss weitere Spirituosen hinzu. Schwenkte das Glas erneut. Ein Schwindelgefühl überkam mich. Wie sich die verschiedenen Farben mischten... umherwirbelten, ineinander übergingen, immer schneller – bis sie schließlich zu einer einzigen, undefinierbar braunen Flüssigkeit wurden. 

Wie macht er das, dieses Herumschwenken, dachte ich, wie macht er das bloß, ohne dass etwas überschwappt? 

Mit einem Nicken stellte der Wirt das Getränk vor mich auf den Tisch. Unschlüssig sah ich darauf hinunter. Nahm einen Schluck. Es schmeckte widerlich. Scharf und bitter und brannte in der Kehle. Es war, als hätte er mir mein Leben in einem Glas vorgesetzt. Die Zutaten passten nicht zusammen. 

Ich war erschöpft. So angestrengt von etwas, das ich überhaupt nicht gemacht hatte. Doch der Schlaf wollte mich nicht erlösen. 

Das Getränk hätte ich einfach zurückgehen lassen können. Ich hätte es nicht austrinken müssen. Aber das Leben... 

Es war spät. 

Zu spät.

 

Die Kurzgeschichten sind im Rahmen einer produktionsorientierten Unterrichtsstunde im Rahmen des Unterrichtsreihe "Kommunikation – Bedingungen gelingender und misslingender Kommunikation in Alltagssituationen" entstanden. Die Schülerinnen und Schüler verfassten auf Basis von Edward Hoppers Ölgemälde "Nachtschwärmer" (1942) im ersten Schritt einen inneren Monolog aus Sicht einer der dargestellten Figuren. Im Anschluss daran sind beispielhaft die oben dargestellten Kurzgeschichten entstanden.

 

Absolventen ©"Max Muehlens"/jugendfotos.de

Höchst überspitzter Kommentar meiner Erlebnisse aus meinen ersten Schuljahren...

Diverse Grundschulpädagogen diagnostizierten mir im Alter von elf Jahren, dass ich in ihren Augen die Fähigkeit besäße, ein Gymnasium zu besuchen. Dass ich mich, als der betroffene Schüler, über dieses Urteil freute, steht außer Frage. Noch mehr aber sind es meine frenetischen Eltern gewesen, die in ihrem privaten Umfeld mit der glanzvollen Leistung und den zukünftigen Karrieremöglichkeiten ihres Sprösslings prahlten.
So eilten meine überambitionierten Eltern mit mir als die scheinbare Elite der Zukunft am ersten Schultag über das Kopfsteinpflaster der Innenstadt, um sich der vor der Stadtkirche sammelnden Menge Gleichgesinnter anzuschließen. Nachdem zusätzlich zum amtlichen Empfehlungsschreiben noch der kirchliche Segen eingeholt wurde, stand kurz darauf die Menschenmenge vor dem Schulgebäude in freudiger Erwartung eines Empfangskomitees.
Ich selbst schaute auf das von Grundschulklassenlehrern als Sprungbrett in die Zukunft angepriesene Backsteingebäude, dass nun für bestenfalls acht Jahre das zweite Zuhause bilden soll. Hier mischte sich schon früh das Gefühl aus Freude über die Möglichkeiten, die einem nun offen stehen, mit der Vorahnung der Probleme, die damit einhergehen.
Vier Jahre lang mühte ich mich mal mehr, mal weniger mit einem Pflichtprogramm bestehend aus Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Sprachen und den musisch-künstlerischen Fächern, sowie Sport ab. Schon ab der 5. Klasse mit wöchentlichem Nachmittagsunterricht. Über die ganze Zeit hinweg versuchten die Lehrer meist, das gerade zu unterrichtende Fach schmackhaft zu machen und einen möglichst detaillierten Blick in die Themen zu gewähren.
Die Vielfalt der Fächer, die oftmals unterschiedlicher kaum sein konnten, führte jedoch leider dazu, dass es schon zeittechnisch kaum noch möglich war, in jedem Fach sein volles Potential zu entfalten.
Sobald dann erste Elternsprechtage auf die Lehrkräfte zurollten, drang meine von meinen schlechten Noten vollkommen fassungslose Mutter auf Erklärungen.
Dass schon im Voraus angesprochen wurde, dass gerade die ersten Leistungen nicht mit denen der Grundschule zu vergleichen sind, hatte meine Familie längst aus ihrem Weltbild verdrängt. Die Folge ist, dass meine besorgte Mutter stets das Wort „mein“ vor jede Namensnennung klatschte und nicht glauben wollte, dass ausgerechnet ihr Peter nicht dem Anforderungsniveau entspricht, dass sich ihr Peter herzlich wenig für das Unterrichtsgeschehen interessiert und dass ihr Peter sich doch mal mehr anstrengen sollte.
So brach meine Großmutter (vertretend für meine Mutter) im schlimmsten Fall in opernreifen Szenen zusammen und beschuldigte die Lehrkraft die Potentiale ihres Wunderkindes nicht erkannt zu haben.
Keinesfalls die Umgewöhnung an das neue Umfeld, sondern die Schule und das Schulsystem selbst sind natürlich schuld.
In der Regel löste sich diese Spannung jedoch ab dem ersten „sehr gut“ in Luft auf.
Dass sich nicht hinter jedem Heranwachsenden, der im Kleinkindalter von irgendeinem Bildungsforschungsinstitut als „hochbegabt“ bezeichnet wurde, ein wandelndes Lexikon verbirgt, ist eigentlich verständlich. Dass meine Familie in ihren Nachkommen wiederum gern ein Genie sehen würden, ist aber ebenso nachvollziehbar.
In den Differenzierungsbereichen I und II haben die Schüler recht früh die Möglichkeit, ein wenig Einfluss auf ihre Schullaufbahn zu nehmen.
Im Optimalfall hätte ich hier mein vorrangiges Interessenfeld wählen können und einfach mal schauen können, ob mir das Fach auch wirklich liegt oder nicht.
Auch hier mischten sich wie selbstverständlich andere ein. So versuchte ein Fachliebhaber, der die wachsende Unbeliebtheit seines Faches erkannte, einige Schüler dazu zu überreden, sich für gerade dieses Fach zu entscheiden.
Recht ähnlich ist es da auch bei meinem Vater, der versuchte, seinen Spross davon zu überzeugen, sich für gerade diese Sprache zu entscheiden, da er die gleiche Sprache ja selbst in der Schulzeit hatte und helfen könne.
Schnell musste ich jedoch feststellen, dass meist außer verwaschener grammatikalischer Konstrukte, welche erst Jahre später schulisch behandelt werden, und ein paar weniger Brocken Vokabeln nicht viel aus der familiären Nachhilfe zu holen war.


Umso wichtiger ist folglich der Dialog zwischen Grund- und weiterführenden Schulen. Letztlich sind es doch die Schüler, welche unter dem ungewohnten Anforderungsniveaus der Schulen und den Erwartungen der Eltern und Verwandten leiden. Wie ich selbst erfahren musste, ist der Wechsel von Grundschule zum Gymnasium kein besonders leichter Schritt, und vielleicht sollte man den Schülern einfach ein wenig mehr Zeit geben um sich an die neue und überfordernde Situationen zu gewöhnen.

Tar Tar,

Peter Joschko

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